Die Evangelisten
Wenn Sie im Mittelgang zum Gewölbe hinaufschauen, finden Sie dort als Bildprogramm die Evange- listen. Der Weg des Christen führt durch das Evangelium hindurch zur Gestalt Jesu Christi. Mit Leidenschaft hat die Kirche von ihren Anfängen her bis heute um das richtige Verstehen Jesu Christi gerungen. Dieses Ringen ist zusammengefasst in die ungeheure Aussage: Gott wurde Mensch.
Die Seligpreisungen
An den Säulenbögen des Mittelgangs finden sich in Medaillons die acht Seligpreisungen. In ihnen ist die Substanz der Verkündigung Jesu gesammelt. Selig gepriesen werden menschliche Grundhaltungen der Gottesnähe:
• Eine Armut, deren Reichtum Gott ist.
• Eine Trauer, deren Trost Gott ist.
• Ein reines Herz, das fähig ist, Gott zu schauen.
Die Passion
In den Fensternischen des Mittelganges ist die Passion Jesu dargestellt. Man sieht die Folterwerk- zeuge (getragen von Engeln), die mit dem Leiden Jesu verbunden sind. Es geht um das vom Schmerz durchkreuzte Leben in der Geschichte. Die Frage des Leidens kann Menschen verstummen lassen, aber nicht vom Kreuz Christi trennen.
Der Chorraum
Der Chorraum war ursprünglich der Ort des Gebetes für die Mönche. Darüber ersteht die mächtige Kuppel. Gebet will Seele und Geist erheben. Darin öffnet sich der Mensch von innen her und lässt Gottes Gegenwart zu. Grundlegend für das Beten ist deswegen das Schweigen vor dem großen Gott, das sich selbst darin aushält und hinhält.
Die Benediktiner
Es waren Benediktinermönche, die über tausend Jahre diesen Ort geprägt haben. Die Ursprünge des Mönchtums liegen in der spätrömischen Antike. Menschen verließen die damaligen städtischen Zentren, um in der Einsamkeit der ägyptischen Wüste einen alternativen Lebensentwurf in Armut und Gottsuche zu erproben. Man nennt sie die Wüstenväter, deren markante Spiritualität heute wieder entdeckt wird. Im Westen war es Benedikt von Nursia, der das Mönchtum entscheidend inspiriert hat. Seine Regel blieb über 1.500 Jahre die Grundlage des Mönchtums. Benediktinerpater Fidelis Ruppert, langjähriger Abt der Abtei Münsterschwarzach (Diözese Würzburg) In der Basilika erinnert die Benediktskapelle an den Gründer. In beiden Seitengängen sind in den Deckenfresken bedeutende Gestalten aus der benediktinischen Tradition zu sehen, die auch als Reformer für ihre Zeit galten.